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Landsmannschaft
der Oberschlesier
»Ehrennadel«

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Prof. Dr. Zenger
im Lenkungsausschuss
HLRB

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Min.-Dir. Wilhelm
zur Dienstbeendigung

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Eichendorff-Zentrum
Lubowitz
»Eichendorff-Medaille«

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Bayer. Akademie der
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Minister Dr. Goppel
zum Ruhestandseintritt

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Minister Dr. Heubisch
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zum 70. Geburtstag

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Dr. Neubach
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Ebf. Prof. Dr. Nossol
zur eingebrachten
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Prof. Dr.-Ing. Siegert
über meine Amtsführung

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Auszug aus dem Protokoll der 5. Sitzung des Lenkungsausschusses des Höchstleistungsrechners in Bayern (HLRB) unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Wagner (Stuttgart) am 19. Oktober 2004 im Leibniz-Rechenzentrum München – meine Verabschiedung betreffend

TOP 10: Verschiedenes
Würdigung MR Willisch



MR Willisch verabschiedet sich aus dem Kreis des Lenkungsausschusses, da sein Berufsleben nach 35 Jahren im Kultus- und Wissenschaftsministerium zu Ende geht. Er bedankt sich für die angenehme Zusammenarbeit im Ausschuss sowie den stets als bereichernd empfundenen Kontakt mit der Wissenschaft und ihren »Dienern«. Im Unterschied zur Übernahme der Referatsaufgaben vor 29 Jahren, als die Finanzierung der anstehenden großen Beschaffungen beim Leibniz-Rechenzentrum München [LRZ] und beim (neu zu etablierenden) Regionalen Rechenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg völlig ungeklärt war, sei die Finanzierung des nächsten Höchstleistungsrechners haushaltsmäßig abgesichert. Dies war ihm ein besonderes Anliegen bei den Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2005/2006. Der HLRB II müsse zudem nicht durch Einschränkungen bei der IT-Ausstattung in anderen Bereichen erkauft werden; dazu haben die Rückstellung beigetragen, die vom LRZ selbst durch strenge Ausgabendisziplin über Jahre hinweg erwirtschaftet wurden.

Den Mitgliedern des Lenkungsausschusses übergibt MR Willisch zu seinem Abschied seinen Aufsatz über das schlesische Kreisau und den Kreisauer Kreis vom April 1989 aus der Beilage der Bayerischen Staatszeitung – ein Beispiel seiner vielfältigen Interessen, für die er künftig mehr Zeit haben möchte. Als Erinnerung an seine Zeit als Gymnasiallehrer fügt er das Gedicht des Naturforschers und Dichters Adalbert von Chamisso »Vom Pythagoreischen Lehrsatz« sowie drei anschauliche Darstellungen dieses Satzes (des wenig bekannten klassischen Ergänzungsbeweises und zweier von ihm selbst gefundener Zerlegungsbeweise) hinzu.

MR Willisch stellt sodann seinen Nachfolger Studiendirektor Georg Antretter vor, der die Referatsarbeit als Mitarbeiter und Stellvertreter in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre mitgetragen hat und auch in den Beschaffungsvorgang des HLRB I involviert war. Zu seiner Genugtuung sei sein Aufgabenbereich nicht von einer der mittlerweile häufigen Referats-Zusammenlegungen innerhalb des Ministeriums betroffen. StD Antretter möchte sich, nachdem die Genehmigungsverfahren für den HLRB II ja schon abgeschlossen sind, verstärkt um die Möglichkeiten auf europäischer Ebene und um KONWIHR II [Kompetenznetzwerk für Technisch-Wissenschaftliches Hoch- und Höchstleistungsrechnen in Bayern] bemühen.

Prof. Zenger würdigt ausführlich die außerordentlichen und vielfältigen Leistungen von MR Willisch während dessen Amtszeit sowie dessen verständnisvolle Zusammenarbeit mit den Hochschulvertretern. So sei es Herrn Willisch wesentlich mitzuverdanken, dass die vom Wissenschaftsrat eingesetzte Beschaffungskommission Mitte der 90er Jahre für die Installation des Höchstleistungsrechners in München und nicht in Norddeutschland entschied. Dies war nur möglich, weil alle notwendigen Schritte im Ministerium, im Wissenschaftsrat, bei der DFG [Deutsche Forschungsgemeinschaft] und den anderen beteiligten Institutionen von Herrn Willisch akribisch vorbereitet waren und die Beschaffung des Höchstleistungsrechners durch die so perfekt wohl nur in Bayern existierende, über viele Jahre von Herrn Willisch mitkonzipierte Versorgungspyramide flankiert gewesen sei. Herrn Willischs Anstrengungen hätten insgesamt zu einer Rechnerausstattung der bayerischen Universitäten geführt, die weitaus besser gewesen sei als bei anderen Ländern. In keinem Bundesland seien die Bundesmittel aus dem HBFG-Verfahren [Verfahren nach der Gemeinschaftsaufgabe des Hochschulbauförderungsgesetzes] auch nur annähernd so stark genutzt worden wie in Bayern. Ein Meilenstein in der Rechnerversorgung seien die mit Prof. Siegert [¹] erarbeiteten Richtlinien zur Rechnerversorgung gewesen. Der dort erarbeitete Schlüssel für die Rechnerverteilung wurde von allen Betroffenen als sachgerechte Lösung akzeptiert und werde auch heute noch verwendet. Wenn auch gelegentlich von den Hochschulen die Ministerialbürokratie als eher bremsend erfahren würde, gegenüber Herrn Willisch habe es einen solchen Vorwurf nie gegeben. Ihm waren gute Bedingungen für Forschung und Lehre ein Anliegen, für das er sich mit aller Kraft und aufgrund seiner Zähigkeit vor allem auch mit großem Erfolg einsetzte. Nicht nur das LRZ sondern auch alle auf Rechenleistung angewiesenen Wissenschaftler in Bayern schulden MR Willisch großen Dank.

Schließlich dankt auch Prof. Wagner [²] Herrn Willisch persönlich für die außerordentlich gute und verständnisvolle Zusammenarbeit sowie für sein Wirken und sein Engagement, mit dem er sich speziell in Großprojekten, wie den Höchstleistungsrechner-Beschaffungen, eingebracht hat.

Anmerkungen:

¹ Prof. Hans-Jürgen Siegert gehörte der Fakultät für Informatik der Technischen Universität München an und war zeitweise Mitglied der Kommission für Rechenanlagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Vorsitzender und Mitglied verschiedener bayerischer DV-Planungskommissionen; aufgrund dieses außerordentlichen Engagements wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

² Prof. Siegfried Wagner leitete von 1991 bis zu seinem Ruhestandseintritt im Jahr 2004 das Institut für Aerodynamik und Gasdynamik der Universität Stuttgart, war von 2000 bis 2016 Vorsitzender des Lenkungsausschusses für den Höchstleistungsrechner in Bayern, daneben langjähriges Mitglied im Lenkungsausschuss des Stuttgarter Höchstleistungsrechners und seit 2012 auch Gründungsvorsitzender im Lenkungsgremium des »Gauss Centre for Supercomputing«, des Verbunds der deutschen Höchstleistungsrechner in Garching, Jülich und Stuttgart; kürzlich wurde (qua Leibniz-Rechenzentrum und Bayer. Akademie der Wissenschaften) meinem wiederholten Drängen nachgegeben und (gegenüber dem Staatsministerium Baden-Württemberg) angeregt, Prof. Wagner aufgrund seiner Verdienste um das Höchstleistungsrechnen in Bayern, Baden-Württemberg und Deutschland für die Verleihung des Bundesverdienstordens vorzuschlagen.







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